Die Verführungskraft der Mysterienreligion - hier zu öffnen

     1 Mysterienreligion beeinflusst den Glauben

Die Neigung zur Esoterik und das Interesse an fernöstlichen Religionen und zugleich der Verlust des christlichen Glaubens schaffte bei vielen Menschen eine geistliche Heimatlosigkeit. Der Glaube vieler gründet nicht mehr auf dem sich offenbarenden Gott in der Heiligen Schrift, sondern in einem religiösen Ahnen und Fühlen und schicksalhaften Fürchten. Nicht mehr ein persönlicher Gott, dem gegenüber wir in Verantwortung stehen, ist im Blickfeld, sondern eine anonyme Macht, die schicksalhaft alles beeinflusst und führt. So ist der Boden bereitet für die Verführungskraft der Mysterienreligion, die noch dazu auch im scheinbar christlichen Gewand vorwiegend in der katholischen und in der orthodoxen Kirche ihren Nährboden gefunden hat. Letztlich ist sie ein Machwerk Satans, das mit Nimrod, dem Begründer Babylons und seiner Frau Semiramis, seinen Anfang fand (vgl. 1 Mo 10,10).

So wurde der Mythos das falsche Evangelium, das den Schöpfergott und sein Heilswerk vergessen machen will und mythische Götter einführt, die das Schicksal der Menschen und der Welt bestimmen sollen.

Die ursprüngliche Bedeutung von Mythos meint Kunde, Botschaft über ein Geschehen und eine Geschichte. Es geht dabei immer um das Ganze des Daseins, der Welt und der Dinge, was die Ursprünge, Zusammenhänge und die Sinnbestimmung ist. Es wird die Geborgenheit des Menschen im Zusammenhang und in der Einheit mit einer höheren Wirklichkeit gesucht. Die Botschaft eines Mythos wird als der eigentliche Ursprung, der wahre Grund und als wirkliche Realität, zugleich als die bestimmende Norm des irdischen Geschehens und Handelns des Menschen angesehen.

Der Mensch und die Welt sind in die Sphäre des göttlichen Seins und Geschehens von Gottheiten aufgenommen und einbezogen. Der Mythos versteht sich als überkommene Erfahrung von Realität, als Kunde vom eigentlichen Sein und als Kunde vom alles begründenden Geschehen, auf das alles rückführbar bleibt und darin seine Deutung und Sinnerhellung erlangt.