Ist  ein Frauenpriestertum berechtigt?


Ich war 23 Jahre lang als katholischer Priester tätig, dann gingen mir die Augen auf, als ich die Heilige Schrift aufmerksamer zu lesen begann. Der Schlüssel des Evangeliums von Christus ist doch Gottes Kraft zur Errettung für jeden, der Jesus glaubt, was er wagt. „Da wir nun aus Glauben gerechtfertigt worden sind, so haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus, durch den wir im Glauben auch Zugang erlangt haben zu der Gnade, in der wir stehen, und wir rühmen uns der Hoffnung auf die Herrlichkeit Gottes.“ (Röm 5, 1-2)

Das Priestertum der katholischen Kirche ist ein Relikt aus einer alttestamentlichen Glaubenshaltung und einer Mysterienreligion, die für Einweihungen und Riten noch immer Vermittler braucht.
Das Priestertum Jesu nach der Ordnung des Melchisedek ist hingegen ewig und unübertragbar (vgl. Hebr 7,24) und hat eine vollkommene Erlösung durch ein einmaliges, vollkommenes Opfer gebracht (vgl. Hebr 10,14). Dessen Gedenken wir beim Gedächtnismahl des Herrn, wo wir auch den Tod des Herr verkünden und sein Offenbarwerden in Herrlichkeit bis er wiederkommt (vgl. 1 Kor 11, 26)

Das Priestertum der katholischen Kirche mit ihrem Messopfer steht außerhalb der Heiligen Schrift, weil Jesu Opfer keine Vergegenwärtigung und Erneuerung braucht. „Ihn – Jesus Christus - hat Gott zum Sühnopfer bestimmt, das wirksam wird durch den Glauben an sein Blut, um seine Gerechtigkeit zu erweisen,…“ (Röm 3, 25)

Diese biblische Lehre wird sogar noch in der Fachsprache der katholischen Kir-che sichtbar. Siehe da, die katholische Kirche hat in Wirklichkeit auch gar keine Priesterweihe (siehe Einfügung). In Ihrer Urkunde über die Priesterweihe spricht sie von „PRESBYTERATUS ordinem contulisse“ – Presbyteratus – übersetzt Ältestenschaft - kommt vom lateinischen Presbyter, was übersetzt Ältester heißt. Sie spricht auch nicht von einer Weihe, sondern von einer Ordination also Einsetzung. In ihrer alten Fachsprache – Latein – hat die katholische Kirche also immer noch nur Älteste, die als Älteste in einer Gemeinde dienen sollen, wie Paulus und auch PETRUS in ihren Briefen schreibt (vgl. 1 Petr 5, 1 f). Daher haben ab der Reformationszeit die Evangelische Kirche und andere Gemeinden auch keine Priester, sondern Presbyter und Pastoren.

Ich rufe also die katholische Kirche auf, endlich einmal das klar aufzuzeigen, weil eine Diskussion über ein Frauenpriestertum in dem alten Verständnis in die Irre führt. In meinem Buch “Im Aufbruch des Glaubens – der Exodus eines ehemaligen Pfarrers” und in meine Internetseite www.johannes-ramel.at habe ich auch weiterführende Themen dazu ausgeführt.

www.johannes-ramel.at