Bei Gott spielt der Zeitpunkt nicht eine so hohe Rolle wie die Erfüllung aller prophetischen Vorhersagen über den Messias. Und doch ist unser Glaube einer, der sich in eine konkrete Zeit hinein ereignet. So kennt die Heilige Schrift keinen zeitlosen Mythos wie er sich rund um das Weihnachtsfest manifestiert.
Das Wort Gottes legt auf ein Datum der Geburt Jesu, des Messias, nicht soviel Wert. Es war in der Zeit des Kaisers Augustus. Es geht eher darum, aufzuzeigen, dass sich die prophetischen Voraussagen jetzt erfüllen, dass der vom Vater Gesandte in Bethlehem geboren wird (Mt 2,5 und Micha 5, 1.3) und dass er der Sohn Davids (Lk 2, 4) und der verheißene Retter ist.
Eigentlich sollte unsere Zeitrechnung mit dem Beginn des Neune Bundes beginnen, dem Pfingsttag nach der Auferstehung Jesu. Der auferstandene Jesus Christus ist mit seinem eigenen Blut ein für allemal in das himmlische Heiligtum eingegangen und hat ewige Erlösung erlangt (Hebr 9, 12). Seitdem ist jedes weitere Opfer – auch ein Messopfer – überflüssig, ja ein Ausdruck des Unglaubens an das einmalige Opfer Jesu Christi auf Golgatha. Zur Rechten des Vaters erhöht, hat er die Verheißung des Heiligen Geistes vom Vater empfangen und ihn über die ausgegossen, die ihm gehorchen (vgl. Apg 5, 21). Seitdem können Menschen, die sich zu Jesus bekehren, von oben geboren werden und haben Anteil am Neuen Bund in der Sohnschaft in Christus.
Aber wir haben auch Anhaltspunkte, um den Tag von Jesu Christi Geburt näher bestimmen zu können, was nicht zu unserem Heil nötig wäre.
Schon seit mindestens 453 Jahren vor der tatsächlichen Geburt Christi ließ sich das Geburtsjahr des Messias Jesus Christus vorausberechnen. In Daniel 9, 24.25 lesen wir, dass der Messias 483 Jahre nach dem Befehl zum Wiederaufbau Jerusalems im Jahre 457 v. Chr. (Esra 7, 11-26), also im Jahre 27 unserer Zeitrechnung auftreten und damit sein Amt wie alle Priester und Leviten und Lehrer im Alter von 30 Jahren beginnen wird. Die 483 Jahre errechnen sich aus den angegebenen 69 Wochen mal 7 Tage = 483 Tage = 483 Jahre gemäß 4. Mose 14, 34 bzw. Hesekiel 4, 6. So wäre das Geburtsjahr 4 vor unserer Zeitrechnung (v. Chr.) anzunehmen. Unsere Zeitrechnung beruht auf einen kleinen Rechenfehler.
Und in welchem Monat könnte Jesus geboren worden sein?
Die vierundzwanzig Priesterklassen hatten eine ganz präzise Regelung für ihren Dienst. Der Vater des Johannes des Täufers, Zacharias, gehörte nach Lukas 1, 5 und 1. Chronik 24, 10 zur achten Priesterklasse, der Abteilung Abijas.
Die achte Priesterklasse musste in der achten Woche nach Jahresbeginn und noch einmal ein halbes Jahr später zum Priesterdienst in Jerusalem antreten. Das jüdische Jahr beginnt mit dem ersten Neumond nach der Frühlings-Tag- und Nacht-Gleiche. Nach unserer Zeitrechnung Ende März / Anfang April.
Wenn jedoch in der auf die Dienstwoche folgenden Woche ein jüdisches Fest stattfand, musste der Priester auch noch in der Festwoche dienen. Da vor der Dienstzeit Zacharias’ bereits zwei Feste stattfanden, begann sein Dienst erst in der zehnten Woche. Dies hatte zur Folge, dass er erst Ende Mai von zu Hause nach Jerusalem aufbrach.
Während dieser Zeit der Abwesenheit erhielt Zacharias nach Lukas 1, 13 die Verheißung, dass sein betagtes Weib einen Sohn gebären würde. Als er dann Anfang Juni nach Hause kam, wurde Elisabeth schwanger - kann auch ein Spielraum von ca. einem Monat sein: Lukas 1, 13.23-25
Wie in diesem Kapitel weiter berichtet wird, kam im sechsten Monat der Schwangerschaft Elisabeth’s der Engel Gabriel zu Maria und verkündete ihr, dass auch sie einen Sohn gebären werde. Maria wurde verkündet, dass sie den Sohn Gottes empfangen werde und Elisabeth schon im sechsten Monat schwanger sei.
Wenn wir nun von Anfang Juni die sechs Monate Schwangerschaft Elisabeth’s und die
weiteren neun Monate Schwangerschaft Maria’s zusammenzählen, dann können wir die Geburt Jesu auf September / Oktober datieren (Lukas 1, 26.36).
Im ganzen Neuen Testament kommen wir auf keine Aufforderung, ein neues Fest einzuführen, weder ein Weihnachtsfest noch ein Osterfest. Alle diese eingeführten Feste haben sich in der Praxis oft weit entfernt vom biblischen Inhalt und heidnische Züge bekamen die Oberhand.
Der heidnische Übergang bis zu Weihnachten
Jesus wurde eher nicht am 25. Dezember geboren: „Hirten auf dem Felde“ – übernachten in der Regenzeit nicht mehr im Freien, da es zu kalt ist („Betet, dass eure Flucht nicht in den Winter falle“). Eine Volkszählung im Winter (Regenzeit) konnte nicht angesetzt werden. Bis ins 3. Jhdt. ist von einem Weihnachtsfest nichts bekannt.
Ein Fest der Heiden?
Der Kirchenlehrer Tertullian 230 n Chr schreibt:
„Von uns, denen Sabbate und Neumonde und Feste fremd sind, die einst Gott angenehm waren, werden jetzt die Saturnalien, die Januarfeste, die Brumalien und Matronalien besucht; Geschenke werden hin- und hergetragen, lärmend werden Neujahrsgeschenke gemacht, und Sportkämpfe und Festessen werden spektakulär gefeiert, oh, wie überaus treu sind die Heiden ihrer Religion, die besonders darauf achten, keine Feierlichkeit von den Christen zu übernehmen.“ (De Idolatria, c. 14, Bd. 1, S 682.)
Ägypten: Der Sohn der Isis, der ägyptischen Himmelskönigin, - wurde ebenfalls zur Wintersonnenwende geboren. (Wilkinson: Egyptians, Bd. IV, S. 405.)
Jultag: Jul ist die chaldäische Bezeichnung für „Säugling“, „Kind“. Der 25. Dezember wurde von den heidnischen angelsächsischen Vorfahren Englands „Jultag“ genannt, die vorangehende Nacht „ Mutternacht“. (Sharon Turner: Anglo-Saxons, Bd. 1, S .219.)
Der Geburtstag eines großen Befreiers:
Es geht hier nicht allein um den bildlichen Geburts-Tag der Sonne bei der Erneuerung ihres Laufes, wie wir bei den Sabäern sehen. Sabäer: Bei den Sabäern in Arabien, die den Mond verehrten, wurde zum gleichen Tag der „Geburtstag des Herrn (des Mondes)“ gefeiert. (Stanley: Sabean Philosophy, S. 1066, Spalte 1.)
Sonne: Als fleischgewordener Gott – Tammuz -, um die Feinde der Götter zu bezwingen (Siehe in der hinduistischen Mythologie).
Fest des Saturn in Rom zur Wintersonnenwende von Caligula angeordnet – dann auf sieben Tage ausgeweitet (Justus Lipsius: Opera, tom. II, Saturnal, lib. I, cap. 4.) ist eine lärmende Festlichkeit, Sklaven wurde vorübergehende Befreiung gewährt (Heute - Weihnachtsamnestie). Genauso das Fest des Baccus in Babylon. Ein Diener wie ein König gekleidet, herrschte über das Haus, Mann des Vergnügens genannt. (Heute - Faschingsprinz). Kerzen werden angezündet, um ihn zu verehren. Weihnachtsbaum – in Rom eine Tanne (Baal-Bereth, Herr des Tannenbaumes - im Gegensatz du Baal-Berith, Herr des Bundes in der Bibel).
Der Vorläufer vom Weihnachtsbaum
Die Mutter von Adonis, dem Sonnengott, die große Mittler-Gottheit, habe sich in einen Baum verwandelt und in diesem Zustand ihren göttlichen Sohn geboren. – Die Mutter, ein Baum, der Sohn, ein „Mensch des Zweiges“. (Oxid: Metam. lib.X,V.500-513)
Als „Same der Frau“ wurde er „aus dem Feuer geboren“ (In der „Mutternacht“ wurde ein Klotz ins Feuer geworfen), als „Zweig Gottes“, der den Menschen alle göttlichen Geschenke bringt.
Natalis invicti solis - Geburtstag der unbesiegbaren Sonne. Der Julklotz ist der tote Baumstrunk Nimrods, der zum Sonnengott gemacht, aber von seinen Feinden abgehauen wurde; Der Weihnachtsbaum ist Nimrod redivivus, – der getötete Gott, der wieder ins Leben zurückkommt.
Der Mistelzweig – eine Darstellung des „Menschen des Zweiges“ (ein Zweig, der vom Himmel kam und auf einem Baum wuchs). Durch die Einpfropfung des himmlischen Zweiges in den irdischen Baum wurde Himmel und Erde – durch die Sünde getrennt – wieder zusammengefügt; ein Zeichen göttlicher Versöhnung mit dem Menschen.
So wurden über die Mysterienreligion göttliche Wahrheiten und Symbole gefälscht. Diese Fälschung der Wahrheit setzt sich auch im verweltlichten Christentum fort bis die Hure Babylon und der Anti-Christ offenbar werden, die hinter dieser Frömmigkeit stehen.
Die Botschaft des Propheten Jesaja 6, 13; Ps 85, 11 –12 ist: „Gerechtigkeit und Frieden haben sich geküsst, Wahrheit wird sprossen aus der Erde, Gerechtigkeit hernieder schauen vom Himmel.“
So müssen wir auch heute wachsam sein, dass wir nicht die Wahrheit des Wortes Gottes mit der Lüge heidnischer Bräuche mischen.
„ER kam in sein Eigentum, und die Seinen nahmen ihn nicht auf.
Allen aber, die ihn aufnahmen, denen gab er das Anrecht, Kinder Gottes zu werden,
denen, die an seinen Namen glauben; …die … aus Gott geboren sind.“
(Joh. 1, 11-13).
Johannes Ramel
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